Lehrlings- und Gesellenkonvent 2024 – ein Erfolg

„Ich kam als Fremder, wurde begrüßt als Freund – und ging als Bruder“

Eindrücke vom Lehrlings- und Gesellenkonvent 2024 der Provinzialloge von Schleswig-Holstein

 

„Ich kam als Fremder, wurde begrüßt als Freund – und ging als Bruder“:
Kann man den Besuch des Lehrlings- und Gesellenkonvents (LGK) besser zusammenfassen als dieser Bruder? Er nahm am diesjährigen Lehrlings- und Gesellenkonvent in St. Michaelisdonn teil. Den Lehrlings- und Gesellenkonvent richtet die Provinzialloge von Schleswig-Holstein (PLvSH) traditionell am ersten Februar-Wochenende eines jeden Jahres aus – in diesem Jahr vom Freitag 2. Februar 2024 bis Sonntag 4. Februar 2024.

Der Lehrlings- und Gesellenkonvent als Forum für Austausch

Der Lehrlings- und Gesellenkonvent versteht sich als Angebot, als offenes Forum, in dem die jungen Brüder miteinander in Kontakt treten können. Das Gespräch und der Austausch werden gewünscht und gefördert.

Positiv ist dabei auch die Teilnahme einiger Freimaurer im Meistergrad. Gerade sie trugen in diesem Jahr sehr zum Gelingen bei. Sie boten den jungen Brüdern Gespräche an, waren für Fragen und Diskussionen gesuchte Partner. Vornehmlich im „informellen Teil“ brachten sie ihre Erfahrungen ein. Zum Lehrlings- und Gesellenkonvent werden den Lehrlingen und Gesellen viele Vorträge und Workshops angeboten. Die Freimaurerei ist eine Wissenschaft, die man sukzessive erlernen kann. Ein standardisiertes Auswendiglernen von Wissen, Pauken von Formeln oder Symbolen und Texten, Bulimie-Lernen vor Prüfungen – das alles ist der Freimaurerei fremd. Freimaurerei muss man erfahren. Das setzt Zuhören, Fragen und eigenes Erleben (wollen) voraus. Diesem Ansatz folgend bot der Lehrlings- und Gesellenkonvent Vorträge oder Gesprächsrunden an, in denen die jungen Lehrlinge und Gesellen sich „ihrer“ Freimaurerei nähern konnten.

Die Vortragenden kontnen Hilfestellungen dazu geben. Sie kommen aus den Johannislogen der Provinz. Allen merkte man die Freude an, ihr „Wissen“ weiterzugeben. Genau genommen war es kein Wissen im Sinne von Schulwissen, sondern Freude an der Freimaurerei und ihre persönliche Erfahrung. Die Referenten verstanden es, die neuen Brüder an ihren individuellen „Haltepunkten“ abzuholen, zu motivieren und zu begeistern.
Viele junge Brüdern haben mit diesem Erlebnis wahrscheinlich eine innigere Bindung an den Orden erfahren als mit vielen abstrakten Themenvorträgen.

Antwort auf Fragen aus der Vorstellungsrunde: Wie war dein Weg in die Freimaurerei? Wie bist du in deiner Loge aufgenommen worden?

Am Freitagabend begann der Lehrlings- und Gesellenkonvent. Nach einem gemeinsamen Abendessen folgte die obligatorische Vorstellungsrunde.
Wie in jedem Seminar nennt man ganz unspektakulär seinen Namen und gibt wenige Informationen zur eigenen Person preis.

Darauf folgte die zweite Runde der gegenseitigen Vorstellung. Alle Teilnehmer wurden gebeten, unter anderem zu erzählen, wie sie zur Freimaurerei gekommen waren und wie sie in ihren Logen aufgenommen wurden. Diese Beiträge waren so spannend, dass sich viele in den Worten der Vortragenden wiederfanden – oder auch verwundert waren, was die Brüder bewegt hat und was sie erlebten.

Die Gedanken gaben Aufschluss, dass die jungen Männer auf ihrem Weg in die Freimaurerei auf der Suche nach Spiritualität, nach geistigen Inhalten waren. Und dass sie sie auch finden können.
Eine kleine Auswahl aus den Gründen, einer Loge beizutreten:

  • Interessiertenabende in gepflegter Atmosphäre mit guter und wohltuender Redekultur auf sehr hohem Niveau.
  • „Blue Night“ – als unverbindlicher Einstieg ins Logenhaus, dort dann die richtige Loge gefunden und intensive Gespräche geführt.
  • In der „Blue Night“ kamen viele lächelnde, freundliche Menschen aus dem Logenhaus.
  • Zugang über das Buch „Sofies Welt“ (Autor Jostein Gaarder), es stellte mir Initialfragen, und diese wurden in der Loge beantwortet.
  • Goethes „Faust“ gab den Anstoß, nach dem Sinn der Welt zu suchen. Hier in der Loge finde ich Werkzeuge.
  • Zugang über Mozarts Oper „Zauberflöte“. Beschäftigung mit der Oper heißt Eintauchen in die Gedankenwelt der Freimaurerei.
  • Neugierde über „freimaurerische Gebäude“ geweckt (Rathaus Bielefeld).

Und ein Beitrag ist ein eindeutiges Fazit: „Ich habe nichts gesucht, aber alles gefunden.

Reges Interesse – im Ergebnis ein voller Erfolg

Provinzialmeister Hauke Thiesen und die Organisatoren waren ob der gewaltigen Resonanz auf die Einladung zum Lehrlings- und Gesellenkonvent überrascht. Waren in den Vorjahren meist um die 25 Teilnehmer gekommen, hatten sich nun 42 Teilnehmer angemeldet.

Der Lehrlings- und Gesellenkonvent richtet sich vornehmlich an Lehrlinge und Gesellen, er ist auch offen für Freimaurer aus anderen Lehrarten oder für einige Johannismeister. Im diesjährigen Konvent waren nur Freimaurere aus dem Freimaurerorden vertreten. Sie kamen aus den Provinzen Schleswig-Holstein, Berlin und Niedersachsen (aus Oldenburg, Hamburg, Lübeck, Neustrelitz).

 

Fortsetzung 2025 geplant

Eine Fortführung des Lehrlings- und Gesellenkonvents in den kommenden Jahren ist angedacht. Die Planungen werden im Sommer 2024 aufgenommen.
Ein Lehrlings- und Gesellenkonvent 2025 würde wieder am ersten Februar-Wochenende in St. Michaelisdonn stattfinden.

Terminvormerkung: voraussichtlich Freitag 31. Januar bis Sonntag 2. Februar 2025.

 

Hans Stüdtje