Öffentlichkeitsarbeit und „Standing der Loge“ können verbessert werden

Workshop „Öffentlichkeitsarbeit“ am 6. Mai 2023

Die Provinzialloge von Schleswig-Holstein richtete einen Workshop „Öffentlichkeitsarbeit“ am 6. Mai 2023 aus. Die Themen „Öffentlichkeitsarbeit“ und „Mitgliedergewinnung“ brennen allen Logen unter den Nägeln. Das war der Grund, Mängel zu ergründen und Möglichkeiten für Verbesserungen zu erörtern.
Einige Schlaglichter liefert dieser Bericht. Das Protokoll des Workshops liegt dem Logenmeister jeder Loge vor.

Freimaurer-Brüder aus sieben Logen Schleswig-Holsteins setzen sich einen Tag zusammen. Sie entwickelten in Arbeitsgruppen Ideen zur Verbesserung des Auftretens der Freimaurerlogen und zur besseren Wahrnehmung. Zunächst suchten die Teilnehmer nach den Ursachen für eine mangelhafte Wahrnehmung oder Defizite in der Mitgliederwerbung und -betreuung. Und im Ergebnis führten diese Überlegungen dazu, dass eine weitere Arbeitsgruppe sich mit „inaktiven“ Mitgliedern befasste.

Arbeitsgruppe Öffentlichkeitsarbeit und „Standing der Loge“

Welche Ziele verfolgen Freimaurer?
Weshalb sollte man Freimaurer werden?
Was erwartet einen in einer Loge?
Kernfrage: „Was sucht der Interessent?“
Diese Fragestellungen führten den Workshop zu Ideen, wie „Öffentlichkeitsarbeit“ neu ausgerichtet werden könnte oder sollte.

Die Freimaurer haben sich entschlossen, in einer Wertegemeinschaft zu leben. Ihre Werte der Humanität und Brüderlichkeit gilt es herauszustellen. Das kann durch Teilnahme an lokalen Kulturveranstaltungen oder auf gut organisierten Gästeabenden erfolgen.

Die Logen sollten ihre „Sichtbarkeit“ und ihr Selbstverständnis in der Öffentlichkeit hinterfragen. Das „Standing der Loge“ kann vielerorts verbessert werden. Die Logen könnten ihr Logenhaus öffentlichkeitswirksam beschriften, über Veranstaltungen und die Ideale der Freimaurer könnte mit einem Schaukasten vor dem Haus informiert werden, im öffentlichen Raum könnte intensiver auf das Logenhaus hingewiesen werden.

Und zu guter Letzt ist die Art der Mitgliedergewinnung zu reformieren. Die Logen sollten Zielgruppen identifizieren und gezielt ansprechen. 20- bis 50-jährige Männer haben andere Fragen und Bedürfnisse als beispielsweise 50- bis 70-Jährige. Und Interessierte kommen zumeist aus diesen beiden Altersgruppen.

Arbeitsgruppe Nachhaltige Einbindung neuer Brüder in die Gemeinschaft

Nach der Aufnahme eines neuen Logenmitglieds ist die Arbeit für die Loge längst noch nicht zu Ende. Ein entscheidender Faktor für die Mitgliedergewinnung ist, die neu aufgenommene Brüder in die Gemeinschaft der „älteren“ Brüder aufgenommen und integriert werden. Mit diesem Thema befasste sich die zweite Arbeitsgruppe. Sie fragte sich, was wir den jungen Brüdern mitgeben wollen und was wir anstreben?

Daraus entwickelten die Teilnehmer folgende drei „Ziele und Leitbilder“:
– Der neu aufgenommene Bruder ist in der freimaurerischen Welt angekommen.
– Der neu aufgenommen Bruder fühlt sich gestärkt und erfüllt.
– „Junge Brüder“ bringen sich ein und stärken die Gemeinschaft.

Die jungen Freimaurer-Brüder sollten schnellstmöglich in die Loge und den Freimaurerorden integriert werden, sie werden aktiv „willkommen“ geheißen und in Gespräche eingebunden und mit Gepflogenheiten bekannt gemacht. Mit der freimaurerischen (spirituellen) Arbeit werden sie von ihren Paten und geeigneten Brüdern vertraut gemacht.

„Reaktivierung“ passiver Logenmitglieder

In allen Logen wird – gerade nach der Corona-Pandemie – festgestellt, dass die Zahl der an Tempel­arbeiten teilnehmenden Brüder deutlich geringer ist als vor der Pandemie. Brüder, die die Loge selten oder nicht mehr besuchen, sind zurückzugewinnen und zu „reaktivieren“. Die Integration inaktiver Brüder ist für die Stärkung der Logen aber unabdingbar.

Ein Verantwortlicher der Loge sollte zunächst Kontakt zu einem inaktiven Logenmitglied suchen. Danach sollte er das persönliche Gespräch führen. Darin bringt er die Freude zum Ausdruck, dass das Gespräch zustande gekommen ist. Im weiteren Gesprächsverlauf sollten die Gründe für das Fernbleiben erkundet Wünsche des inaktiven Bruders erfragt werden. Die Partnerin oder der Partner des Logenmitglieds sind ebenfalls „mit ins Boot zu holen“. Der Verantwortliche erneuert das Angebot, aktiv an der Gemeinschaft und den Logenarbeiten teilzunehmen.

Vorschläge für alle Logen – nun geht es an die Umsetzung!

Das Protokoll des Workshops haben alle Logen im Sprengel der Provinzialloge von Schleswig-Holstein erhalten.Es liegt den Logenmeistern alle Johannislogen vor.
Im Protokoll des Workshops sind die ausführlichen Ergebnisse nachzulesen. Die Ausarbeitungen der drei Arbeitsgruppen sind übersichtlich strukturiert.

Mit den Vorschlägen des Workshop-Arbeitsgruppen kann jede Loge das Thema angehen, das sie besonders betrifft. Die Vorschläge geben Anregungen für ein Herangehen an Lösungsansätze.

Im ersten Quartal 2024 soll eine Fortsetzung des Workshop-Serie angeboten werden.
Die Ergebnisse diese Workshops werden dann reflektiert. In jenem Workshop werden die Logen über ihre Erfahrungen berichten.

(Hans Stüdtje)